Leseprobe-Wo das Meer den Himmel berührt

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Marina stand vor dem Kleiderschrank in ihrem Zimmer und probierte mehrere Oberteile an. Sie kramte ihr Lieblingsteil hervor, eine geblümte Rüschenbluse. Seit ewigen Zeiten hatte sie sie nicht mehr getragen. Sie zog ihr blau-weiß gestreiftes T-Shrit, das sie trug, über den Kopf und schlüpfte in die Bluse. Schließlich betrachtete Marina sich im Spiegel, der an der gegenüber liegenden Wand hing. "Wie sehe ich den aus?" überlegte Marina halblaut. Konnte es sein, dass ihr die Bluse zu klein geworden war? In den letzten Wochen hatte sie weibliche Rundungen bekommen. So konnte sie die Bluse nicht mehr komplett zuknöpfen und an der Taille fühlte sie sich doch recht eng an. Also nichts wie raus aus der Rüschenbluse! Insgeheim seufzte Marina dennoch, da diese Bluse früher immer sehr bequem war und gut saß. Doch sie fand auch schnell das nächste Oberteil, das sie sehr gerne trug, ein grünes Sweatshirt, das sehr gut zu ihren grünen Augen passte. Das hatte ihre Mutter immer wieder bestätigt. Das musste einfach passen! Aber auch die Anprobe dieses Kleidungsstücks blieb erfolglos, denn es hatte ein Loch. Also wieder ausgezogen. Das konnte doch nicht wahr sein! Irgendein Kleidungsstück musste Marina doch passen. Ihr Blick schweifte hinüber zu ihrem Bett. Dort lagen bestimmt 10 Oberteile verstreut, die entweder zu eng, verwaschen oder kaputt waren. Es war zum Verzweifeln! Marina atmete tief durch, wollte sich gerade dem nächsten Oberteil annehmen, als sie plötzlich gerufen wurde. "Marina!" schallte es durch die Wohnung. "Maaarrriiinnnaaa!" Das war ihre Mutter. Schnell schnappte Marina sich ihr Shirt, stülpte es sich über und trat hinaus in den Flur. "Ja?" antwortete Marina durch die Wohnung, denn sie wusste nicht genau, wo sich ihre Mutter befand. "Kannst du bitte mit Luna raus gehen?" bat ihre Mutter sie prompt. Luna war eine kleine Jack Russel Terrier Hündin, an der Marina sehr hing. Doch jetzt war bei weitem der schlechteste Zeitpunkt für einen Spaziergang. Deswegen seufzte Marina, allerdings so, dass ihre Mutter nichts mitbekam. "Ich komme schon!" rief Marina zurück, verschwand kurz darauf in ihrem Zimmer, schlüpfte in Schuhe und Jeansjacke und ging ins Wohnzimmer, in welchem Luna unter dem Tisch lag, während ihre Mutter bügelte. "Luna, komm!" forderte Marina die Hündin auf. Diese gehorchte sofort, kam Schwanz wedelnd auf Marina zugestürmt und sprang an ihr hoch. "Aus!" befahl Marina. "Lass das!" Ihre Mutter lächelte. "Du brauchst nur eine kleine Runde zu gehen." sagte sie. Marina nickte. Sie ging zurück in den Flur, gefolgt von der Hündin, nahm die Leine von der Garderobe. Da hing sie meistens, leinte Luna an und verließ die Wohnung. "Tschüss!" rief sie ihrer Mutter noch zu, bevor die Tür ins Schloss fiel. "Komm, Luna." sagte Marina zu der Hündin. Diese freute sich, wedelte mit dem Schwanz, schüttelte spielerisch die Leine, nahm sie ins Maul und hüpfte ins Freie. Endlich wieder ein Spaziergang! Es war offensichtlich wie sehr Luna sich freute.

Draußen wehte ein leichter Wind. Die Sonne schien, aber nicht stechend, sondern schön angenehm.

Wohin sollte Marina gehen? Wenn sie die kleine Runde ging, würde sie in 15 Minuten zurück sein. So ließ sie sich erst einmal von Luna führen, die ihren ganz eigenen Weg hatte. Hier und da schnüffelte Luna am Wegrand, markierte die eine oder andere Stelle und ging erfreut weiter. Marina ließ die Hündin gewähren, denn sie hatte ja Zeit. Schließlich atmete sie tief durch.

Nach einiger Zeit bog Marina mit Luna an der Leine nach links in einen Weg ab. So langsam wurde ihr klar, wohin ihr Weg sie mal wieder führen würde: ans Meer. Marina wohnte nicht weit entfernt, was sie als großes Glück empfand. Sie liebte das Meer sehr.

Am Strand angekommen ließ Marina Luna von der Leine, damit diese spielen und toben konnte. Luna rannte auch sofort los, und Marina folgte ihr langsamen Schritts. Das Meer lag ruhig und glitzernd in der Sonne. Ein leichter Wind wehte und zerzauste Marinas Haar. "Luna!" rief Marina zwischendurch. "Luna, komm hier her." Manchmal rannte die junge Hündin einfach zu weit voraus...

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